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Nachrichten aus dem Kongo

August 2020

Überleben dank Masken Nähen und Verkaufen. 500F=0,21€ (Bild: radio okapi)

Im Kongo hat das Coronavirus im März Fuß gefasst und es verbreitet sich jetzt in allen Provinzen. Doch beschäftigt nicht nur diese Krankheit die Bevölkerung und die Politiker. Die Ebola-Krankheit, die im Osten des Landes als besiegt gilt, ist am 1. Juni in der Provinz Equateur ausgebrochen. Dank der Kompetenz der Ärzte und der Gesundheitsbehörden, der Unterstützung der WHO und der Existenz eines Impfstoffes gegen Ebola konnte vier Tage nach dem Ausbruch eine Impfkampagne starten. Nach 6 Wochen waren schon 12.000 Menschen geimpft. Die Kampagne geht weiter.

November 2018

Allgemeine Lage im kongolesischen Schulwesen: Laut einer Anfang März 2015 veröffentlichten statistischen Erhebung besuchen 28% (7,3 Millionen) der kongolesischen Kinder zwischen 5 und 17 Jahren keine Schule. Nach unserer Kenntnis gibt es keine neuere verlässliche Erhebung.
Der Staat, der in der Verfassung Schulpflicht für alle und Gebührenfreiheit vorschreibt (jedenfalls für die Grundschule 1.-6. Klasse), ist unfähig, diese zu ermöglichen. Im Gegenteil: Für Bildung gibt die Regierung nur 16,5% des Staatsaushalts aus, während 25% nötig wären, damit Bildung für alle gesichert wäre. Hinzu kommt, dass ein guter Teil des Bildungshaushalts durch Misswirtschaft verschwindet, bevor er die Schulbildung finanzieren kann. Dies hat neben der schlechten Unterrichtsqualität auch zur Folge, dass faktisch alle Schulen in der DR Kongo Schulgebühren oder anders genannte Gelder von den Eltern für die Schulbildung ihrer Kinder verlangen müssen.

 

Dezember 2016

Lucienne Munono auf der Deutschen Welle

Lucienne Munono konnte man Anfang Dezember im Kongo auf der Deutschen Welle hören. Laut der Einführung ist der 9. Dezember der internationale Tag des Kampfes gegen die Korruption, die im Kongo sogar die Schulen betrifft. In Kinshasa hat die Accademia- Schule inzwischen gute Praktiken entwickelt, die jede Form von Korruption im Unter­richt und im Umgang mit den Inspektoren ausschließen.

Wenn Sie Lucienne kurz im Original hören wollen, versuchen Sie es mit diesem Link:

http://dw.com/p/2Tzd9

März 2016

Fußball überwindet Feindschaft

Schon ein paar Jahre her ist es, dass HALLO KONGO die Hobbyfußballer der drei Partnerschulen mit gesammelten Fußballschuhen ausstattete und den Schülern damit die Gelegenheit gab, Wettkämpfe auszutragen. Nun waren die Profis der Demokratischen Republik Kongo einige Fußballerebenen höher erfolgreich. Sie gewannen im Februar mit 3:0 in Ruandas Hauptstadt Kigali die Afrikanische Nationenmeisterschaft gegen Mali. Kaum vorstellbar sei bis vor Kurzem gewesen, dass Ruandas Präsident Paul Kagame der kongolesischen Nationalmannschaft zum Gewinn gratuliert. „Das ist wahrlich eine gewaltige Geste“, schrieb die deutsche Tageszeitung taz dazu. Fußball macht‘s möglich, auch in der Krisenregion im Herzen Afrikas. Schließlich haben beide Länder mehrere Jahre Krieg gegeneinander geführt und respektieren immer noch nicht ihr Friedensabkommen.

Gesungene Kritik an Schmiergeldern

Prime, triple crime (Prämie, dreifaches Verbrechen) nennt sich der aktuelle Song des kongolesischen Musikers Patient Alesire, genannt Prof Patient. Laut einem Bericht von Radio Okapi kritisiert er darin Schmiergelder und andere verfassungswidrige Beträge („Prämien“), welche Eltern bezahlen müssen, damit ihre Kinder zur staatlichen Grundschule gehen können. Seiner Einschätzung nach tragen sie dazu bei, dass die Bildungsqualität in der Republik Kongo sinkt. „Diese „Prämien“ entwerten den Lehrer: Sie machen ihn vom Schüler und vom Geldbeutel der Eltern abhängig.“ Der Musiker erinnert daran, dass die Schulbildung vom Staat bezahlt werden müsse. Schließlich „sieht die kongolesische Verfassung eine kostenlose Grundschulbildung vor“. Prof Patient will unter dem Titel „Ein anderes Kongo“ in den nächsten Monaten ein neues Album heraus bringen. Dieses soll seinen Traum von einem Kongo ohne Krieg und sexuelle Gewalt thematisieren.

Journalistenpreis für junge Kongolesin

Die Fernsehjournalistin Michou Kere Kere hat Mitte März in Kinshasa den Preis Journalisten für Menschenrechte (le prix Journalistes des droits Humains, JDH 2015) erhalten. Das schreibt Radio Okapi auf seiner Website am 16. März. Die junge Frau, die beim privaten Sender Numerica TV arbeitet, erhielt den Preis für ihre Reportage über „Frühzeitige Hochzeiten in Kinshasa“ (Les mariages précoces à Kinshasa). Darin berichtet sie über ein Elternpaar, das seine Tochter mit 13 Jahren verheiratete. „Die Armut bringt die Eltern dazu, ihre Tochter so frühzeitig zu verheiraten, damit sie an eine Mitgift kommen“, sagt Kere Kere dazu. Der Preis „Journalisten für Menschenrechte“ wird von der kanadischen Journalistenvereinigung für Menschenrechte und den Vereinten Nationen vergeben. Er soll Journalisten dazu animieren, sich verstärkt mit Menschenrechtsthemen zu beschäftigen.

Urteil gegen Kriegsverbrecher Bemba

Internationales Aufsehen erregte ein Urteil gegen den Kriegsverbrecher Jean-Pierre Bemba, das der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag am 21. März fällte. Der ehemalige Rebellenführer und Vizepräsident der Übergangsregierung der Demokratischen Republik Kongo (2003-2006) wurde diverser Kriegsverbrechen in den Jahren 2002 und 2003 schuldig gesprochen. Mit Morden und Folter durch eine von ihm befehligte Miliz in der Zentralafrikanischen Republik habe der Kongolese zudem Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen, stellte das Gericht fest. Der 53-jährige Geschäftsmann, dessen Anwälte einen Freispruch gefordert hatten, ist der bisher ranghöchste Politiker, der in Den Haag verurteilt wurde. Mehr dazu im Beitrag des Journalisten Dominic Johnson in http://taz.de/Urteil-gegen-Kriegsverbrecher-Bemba/!5285092/

November 2015

11,8 Millionen US-Dollar an Beamtengehältern unterschlagen

Ein mafiöses Netz hat knapp elf Millarden kongolesische Francs (11,8 Millionen US-Dollar) an Gehältern für Staatsbediensteten in Kinshasa veruntreut. Das ergab, laut Radio Okapie, eine Untersuchung der Gehaltszahlungen im Bildungs- sowie Gesundheitssektor von den Monaten Juli bis Oktober. Die Untersuchungskommission, besetzt mit Vertretern der Staatsverwaltung und der Gewerkschaften, geht davon aus, dass die Verästelungen der mafiösen Strukturen bis in die öffentliche Verwaltung hineinreichen. Der zuständige Staatssekretär für Haushaltsfragen will das Untersuchungsverfahren nun weiterführen und auf alle Bereiche der öffentlichen Verwaltung im ganzen Land ausdehnen. Es bleibe abzuwarten, ob diese Mafiosi, die auch in den oberen Schichten der Verwaltung zu finden sind, festgenommen würden und die Lehrer der staatlichen Schulen endlich ihre Löhne bekommen und nicht mehr durch die Eltern bezahlt werden müssen, schreibt Nicole Thieke dazu.

August 2015

Knapp zwei Drittel bestehen Abitur

63 Prozent der Abiturienten in Kinshasa haben ihr Examen d’Etat (Abitur) bestanden. Das vermeldete Radio Okapi am 15. Juli. Der Erziehungsminister Maker Mwangu, gab an, das sei eine Steigerung um fünf Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Die Erfolgsquote für das ganze Land lag im vergangenen Jahr bei 50 Prozent. Mwangu geht davon aus, dass die Resultate in den ländlichen Gebieten ebenfalls besser seien. Er führt die Erfolge darauf zurück, „dass wir den Schülern Schulbücher stellen. Man kann nicht ohne Bücher studieren. Inzwischen beginnen wir, in allen Schulen welche zu haben. Der Erfolg zeigt sich jetzt.“

April 2015

Gesetz soll Korruption mindern

In der DR Kongo soll ein Gesetz den Zugang zur Information erleichtern und damit für mehr Transparenz und weniger Korruption in der Politik sorgen. Der Gesetzestext wird seit Ende März im Senat debattiert. Sein Initiator, Senator Moïse Nyarugabo, geht davon aus, dass das Gesetz die Demokratie stärken und den Kampf gegen Korruption vereinfachen wird. In einem Interview auf Radio Okapi am 30. März erklärt Nyarugabo dazu: „Bei uns fließen keinerlei Informationen, alles ist Staatsgeheimnis oder vertraulich. Nicht nur die Journalisten bekommen keine Informationen, selbst Abgeordneten und Senatoren geht es so, obwohl es ihr Auftrag ist, die Regierung zu kontrollieren.“

Massengrab in Kinshasa

Ein Massengrab mit 425 Leichen erregt die Öffentlichkeit in Kinshasa seit 19. März. Umstritten ist, ob es sich bei den Toten um Unbekannte und Totgeburten handelt, wie es die Stadtverwaltung behauptet, oder um Opfer der Massenproteste vom Januar gegen eine dritte Amtszeit von Präsident Kabila und gegen eine Verschiebung der für 2016 angesetzten Wahlen. Mehr dazu unter www.taz.de/Mysterioeses-Massengrab-im-Kongo/!157730/

Februar 2015

Mit Martin Kobler wird es nie langweilig

Aus der Stuttgarter Zeitung vom 20.2.2015

Ende 2014

Martin Kobler lädt in den Kongo ein

Martin Kobler, derzeitiger Chef der MONUSCO (UNO-Friedenstruppe im Kongo), nutzte den internationalen Tag des Tourismus, um auf die Schönheiten des kriegsgeschüttelten Landes hinzuweisen. Das berichtete Radio Okapi am 27. September. „Es gibt Hunderte von Gründen, die Republik Kongo zu besuchen“, sagte er. „Schade, dass jedes Jahr nur 186.000 Touristen den Weg hierher finden.“ Die Schätze des Landes liegen für Kobler nicht im Boden sondern an der Oberfläche: die Okapis, der Fluss Kongo, der Nationalpark Virunga, der Tanganyika-See, die Bonobo-Affen und vor allem die Widerstandfähigkeit, die Energie und die Großzügigkeit der Menschen sind – nach Ansicht des deutschen Diplomaten – die Kostbarkeiten des Landes.

Martin Kobler im Kongo Martin Kobler unterwegs auf einem Motorrad- Taxi im Norden des Kongo (Foto: John Bompengo)

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